Kurzprofil
Patricia Vogler ist seit vielen Jahren crossmediale Künstlerin.
Sie hat an der Academy of Visual Arts, Frankfurt und am KvB Institute of Technology, Sydney
studiert. An der Hochschule RheinMain unterrichtete sie als Lehrbeauftragte. Sie arbeitet
als Designerin und ihre Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet. 2014 wurde ein Werk
der Künstlerin für eine öffentliche Sammlung angekauft. Das Werk „interreligiös" ist seit 2017
im Besitz des Ministeriums des Innern. Seit 2020 entwickelt sie computergenerierte Kunst.
Sie wird vertreten durch die Galerien Textor 74, Saatchi Gallery online und Crelala.
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Kunst von Patricia Vogler
„Malerei bedeutet die Verwandlung von Material in einen anderen Zustand“
sagt Patricia Vogler. [...] Das Informel als Quelle ihrer Bilder
ist hier deutlicher zu spüren als bei der Kollegin Ursula Paul. In ihren Bildern
wird der zufälligen Form viel Raum gegeben. Die Farben fließen ineinander,
werden verwischt und überrollt und wieder gelöst.
Die pastose Farbmasse gewinnt farbige Oberflächen und wirkt wie weiche oder
verputzte Paste. Die haptischen Qualitäten der Malerei, nicht nur die optischen,
werden dadurch zu ganz neuen und wichtigen Elementen gehoben. Die Künstlerin
formt ihre Objekte nicht nur auf Leinwand und Metall, sondern auch auf Glas und
unterschiedliche Schichten und Folien zu mehrschichtigen transparenten Objekten.
Aus den biomorphen Formen glaubt man, Urlandschaften zu ahnen. Was ein
wesentlicher Anteil der Aussage ist und bleibt, das ist die Schöpfung, die Natur
als eine inspirierende und entscheidende Quelle ihrer Kunst. Ihre abstrakten Werke
stellen eine Öffnung zur Grenzenlosigkeit des Kosmos dar, schildern als „Geist-Spiel“
oder als aus dem Zufall gewonnene Positionen, Auflösung und Neufindungen jenes
Movens, die unaufhörliche Bewegung, nach der wir Ende und Unendlichkeit
ahnend umschreiben. In der in den meisten Lebensbereichen gnadenlos strukturierten
Welt des Managements, der Banken, des politischen Haders und der Konflikte, in
einer Welt voller Konsum und Vernichtung der Ressourcen der Schöpfung, liegt
in dieser Kunst eine Hoffnung, weit weg von den Zwängen und Zwecken, dem Lastenden
und dem Staub des Äußerlichen. In dieser Kunst steckt lebendige Zukunftsfähigkeit
und Aktualität."
Dr. Friedhelm Häring, Kunsthistoriker mehr in wikipedia
v.l.n.r. Patricia Vogler, Dr. Friedhelm Häring und Ursula Paul
Bildwelten
In ihren informellen Bildern wird der zufälligen Form viel Raum gegeben. Die Farben
fließen unkontrolliert zusammen, werden dann abgetupft, verwischt, überrollt und
mit Wasser wieder gelöst. Pastose Farbmassen, sandige Oberflächen, weiche und
verputzartige Pasten – von glatt bis rissig und rau – sie sind reagierender Widerstand
und formlose Gründe. So entstehen vielschichtige Werke, die zart und fein wirken.
Neben Leinwand und Metall malt sie auch auf Glas. Schichten aus Folien,
Transparenten, bemalten Papieren und Fotografien sind eingearbeitet, die zwischen
und unter den Glasscheiben liegen. Sehr nah betrachtet enthalten sie neue
Informationen. Es scheint, als bergen sie ein poetisches Geheimnis. Gemalte Zeichen
und Symbole unterstützen diesen Eindruck. Die Bilder erinnern uns daran, dass wir ein Teil
der Schöpfung sind.
Ihre Werke entstehen in einem meditativen Prozess und erschaffen so nicht etwas,
sondern sind durch etwas erschaffen. Es ist die innerste Schau eines verinnerlichten Menschen.
Das tänzerische Spiel des Pinselstrichs erzeugt einen Dialog aus dem sich allmählich
Poesie und Bedeutung des Bildes entwickeln. Es ist ein unbeschwertes Zulassen
unerwarteter Möglichkeiten, ein langsames vorwärts Abtasten, ohne zu wissen wohin
es führt. Diese Art der Zufälle wiederholen sich.
"Zufall ist bedeutend mit dem Zufall zu arbeiten, ist eine Chance ergreifen aus dem Zu-Gefallen."
Emil Schumacher (informeller Maler, 1912-1999)
Natur
Sie verbringt ihre Kindheit und Jugend in Glashütten im Taunus. Als Kind ist sie oft
in den Wäldern und erlebt intensive Momente in dieser heimischen Pflanzen- und
Tierwelt. Früh malt sie draußen diese in Aquarell. Später wird sie in ihrem Studium
Pflanzen und Tiere viel zeichnen und malen. Die Verbundenheit zur Natur spiegelt
sich in den Bildern wieder. Florale Elemente tauchen auf, Fragmente erinnern an
bunte Korallenriffe. Ihre Fotografien von Landschaften sind als Collagen in ihren
Glasbildern eingearbeitet.
Malstil
Der Malstil ist ein Zusammenspiel aus expressiven Flächen und feinen Details.
Nicht nur Pinsel werden eingesetzt, sondern Schwämme, Finger, Malerrollen,
Holzstäbchen. Verschiedene Flüssigkeiten lösen die Farbe wieder ab.
So werden aus zufälligen Formen immer präzise gewählte Farbkompositionen.
Das Zusammenfließen von Farben und das Entstehen von neuen Formen unterliegen
der bewussten Entscheidung.
Dieser Umgang mit den Farben gründet sich in zwei prägenden Erlebnissen.
In ihren frühen Jahren arbeitet sie einer Druckerei und verfolgt den Entwicklung-
sprozess der Druckplatten. Dabei werden verschiedene Flüssigkeiten auf den
silberfarbenen Druckplatten ineinander gespült. So entstehen spannende Formen.
Der zweite entscheidende Aha-Effekt findet bei einem mehrtägigen Aufenthalt
in Venedig statt. In einer Papierfabrik lernt sie die jahrhundertealte Technik des
Marmorierens kennen. Wieder der gleiche Vorgang, nur um viele Farben reicher.
Bei diesen Prozessen entsteht aber noch etwas anderes: Während des Malens mit
unkontrollierbaren Farbsubstanzen kommt man schnell in den "Flow". Die neuen
zufälligen Formen berühren sich und inspirieren zu Interpretationen. So spiegelt es
das Eigene wie bei einem Rorschachtest (gefaltete Tintenklecksmuster) und anderes
erinnert an Makroaufnahmen von Pflanzen oder an fraktale Strukturen, die Vogler
seit ihrem weiterführenden Studium in Sydney begeistern.
Besonders faszinieren sie Symbole, die auf piktografische Zeichen reduziert sind.
Es entstehen sogenannte Energiezeichen, die sie selbst entwickelt. Im Rahmen
der Studie "Beobachtungen über Zeichen von dem Ursprung der Menschheits-
geschichte bis heute unter Einbeziehung der Studie über Energiezeichen von
Patricia Vogler" führt sie aus, wie diese auf den Betrachter wirken.
Werdegang
Patricia Vogler wurde 1964 in Frankfurt am Main geboren.
Sie wächst in einer Umgebung auf, die künstlerisch geprägt ist. Aus ihrer Familie
stammen Kirchen- und Landschaftsmaler, Modezeichner und auch der Frankfurter
Maler Hans Schneider. Nach ihrem Abitur studiert sie visuelle Kommunikation. Es folgen
arbeitsintensive Jahre im Marketing.
1994 entschließt sie sich zu einem weiterbildenden Studium am KvB, Institute of Technology
und zieht nach Sydney. Sie kehrt nach Deutschland zurück und gründet mit einem Partner ihre
eigene Agentur. Die Hochschule RheinMain beruft sie als Lehrbeauftragte für Gestaltung.
Ihre Projekte auf den Gebieten Kommunikations- und Multimedia Design wurden mehrfach
ausgezeichnet und erhalten Preise. Während dieser Zeit entstehen freie Arbeiten in Fotografie.
1999 konzipiert und realisiert sie mit einer befreundeten Künstlerin die "Performance "Dornröschen".
2010 nimmt sie an der renommierten Abendschule der Städelschule für Bildende Kunst
in Frankfurt teil. Sie entwickelt einen freien Umgang mit Farben und Formen und findet
so zur Abstraktion. Reinhard Kohler, ebenfalls Dozent an der Städelschule und
herausragender Experte in Maltechnik, berät und unterstützt sie in ihrer Malerei. Er trägt
entscheidend zur Entwicklung der individuelleren Bildsprache Voglers bei. Dabei entstehen
neue Bilder auf Glas und mit puderigen, leichten Pigmenten, die den Bildern noch mehr
Tiefenlicht und eine eigenartige "cleane" und zugleich faszinierende Oberfläche geben.
Manche Glasscheiben werden zudem aufeinander gelegt und durchscheinen sich,
dazwischen liegen teils Papierfetzen und Folien.
2013 wird auch Stahl als Untergrund für ihre Arbeiten genutzt. Zusammen mit Ursula Paul
entwickelt sie einen kunsthistorischen Ansatz und stellt diesen in ihrem Konzept:
der Ausstellung "Svārthaparatā l'amour-propre Selbstliebe Zì'ài self-love Jiko ai"
der Öffentlichkeit vor. Diese neuen Werke sind in Sanskrit signiert und vereinen
drei archaische Prinzipien: Liebe, Schrift, Eisen und will so auch ihre Kunst verstanden
wissen. Kunst in ihrem Ursprung diente den Menschen als materialisiertes Zeichen
der Freude und Schönheit. Sie erweitert den Kunstbegriff um die Komponente
Heilung durch Transformation.
2015 setzt sie sich mit dem malerischen Werks von Odilon Redon auseinander. Redon
gilt als Vorreiter der Moderne und prägte Matisses Haltung „zur reinen expressiven Farbe“
tief und nachhaltig. In seinem Spätwerk löst er die Farbe vom Gegenstand respektive
von floralen Elementen und erzeugt eine große Strahlkraft. Seine Farbkompositionen
sind gewagt, mutig und beeindrucken durch irisierendes Schimmern.
Sie wird von der Biennale der Umweltkunst zum Internationalen Jahr des Bodens 2015 im
Kontext von Nachhaltigkeit und Klimawandel eingeladen. Die FAO (Food and Agricultural
Organisation) der Vereinten Nationen weist auf das Kunstprojekt "send love to our earth" hin.
Im Jahr 2016 gründet sie mit den zwei Künstlerinnen Ursula Paul und Mandala Bina
„ART BRUT MAUS“. Inspiriert durch die Kunst, die Ursula Paul malt „...in denen sie
Ursprungsformen des Reinen wiederzuentdecken hofft, eine Primitivität des Unverbrauchten,
wie dies Jean Dubuffet anstrebte. Ursula Paul folgt damit der Konzeption
der Art brut, die eine Kultur im Rohzustand sucht.“ (zitiert Dr. Friedhelm Häring), entdeckt
sie ihre eigenen Wurzeln in dieser Kunstrichtung.
Unter kunstprojekt.com werden 2017 alle künstlerischen und unternehmerischen Tätigkeiten
von Vogler und Paul dargestellt. So entsteht für Kunstinteressierte und Sponsoren eine
Plattform. Im selben Jahr wird das vierte Kunstprojekt „EARTH transformation“ verwirklicht.
Es wird bei der UNESCO zur Begutachtung eingereicht.
Das Werk "INTERRELIGIÖS" wird dem Ministerium des Innern überreicht. Es steht symbolisch
für die "Gewährleistung des friedlichen und demokratischen Zusammenlebens von Menschen mit unterschiedlichen nationalen, religiösen und kulturellen Hintergründen" (Quelle: Website des
Ministerium des Inneren).
2018 wird das Kunstprojekt „Urweiblichkeit“ geschaffen. Es entstehen die sog. "Digitale Blendungen",
die aus Vektorgrafiken, foto- und typografischen Elementen, Acryl und Pasten entwickelt werden.
Träger ist ein Aluminiumacrylglas.
Das Jahr 2020 wird geprägt durch die Corona Krise. Die Ausstellungen für das Kunstprojekt ".feel.and.understand.the.ocean." auf den Fidji Inseln werden verschoben. Vogler wendet sich computergenerierter Kunst zu. Das Werk "Baum der Liebe" entsteht. Es erfasst die Wörter des
Wortstamms "Liebe" aus einem Buch. Jede Seite im Buch ist ein codierter Punkt zugewiesen.
Linien werden von einem Zentralpunkt zu sternförmigen Verästelungen gezogen, wenn auf der
Seite das Wort "Liebe" geschrieben steht.
2021 plant sie gemeinsam mit dem Innnenarchitekturbüro C.H. Design das Kunstprojekt
"air filtration air". Es setzt sich für die Luftverbesserung ein. Lt. WHO sterben an den Folgen
von Luftverschmutzung jährlich 8 Millionen Menschen. Die Ausstellung findet in Taipeh,
Taiwan statt. Das Kunstprojekt "free animal" wird entwickelt.
Heute lebt sie mit ihrer Tochter in Wiesbaden.